H72.0.01.6B-02
Betriebsanleitung GMH 3431
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Die Salinitätsmessung hat eine „eigene“ Temperaturkompensation, d.h. die Temperatur wird bei der Anzeige
berücksichtigt und hat einen großen Einfluss auf den Anzeigewert, etwaige Menüeinstellungen hinsichtlich
der Temperaturkompensation werden ignoriert.
Achtung:
Die Salzzusammensetzung der verschiedenen Meere ist nicht identisch, Je nach Ort,
Wetter, Gezeiten usw. entstehen zum Teil erhebliche Abweichungen von den 35 ‰ nach IOT.
Auch die Salzzusammensetzung kann Einfluss auf die das Verhältnis der Salinitätsanzeige und
der tatsächlich vorhandenen Salzmenge haben.
Für viele Salze in der Meerwasseraquaristik sind entsprechende Tabellen verfügbar (Salzgewicht zu Salinität
nach IOT bzw. Leitfähigkeit). Unter Berücksichtigung dieser Tabellen können sehr präzise
Salinitätsmessungen durchgeführt werden.
6.6 Elektroden / Messzellen
6.6.1 Aufbau
Grundsätzlich können zwei unterschiedliche Arten von Messzellen unterschieden werden: 2–Pol und 4-Pol
Messzellen. Die Ansteuerung bzw. Auswertung erfolgt ähnlich, die 4-Pol Messzellen können durch das
aufwändigere Messverfahren Polarisationseffekte und Verschmutzung bis zu einem gewissen Grad gut
kompensieren.
2–Pol Messzelle
4–Pol Messzelle
6.7 Temperaturkompensation
Die Leitfähigkeit von wässrigen Lösungen ist abhängig von der Temperatur. Die Temperaturabhängigkeit ist
stark von der Art der Lösung abhängig. Durch Temperaturkompensation wird die Lösung auf eine
einheitliche Bezugstemperatur zurückgerechnet, um, sie temperaturunabhängig vergleichen zu können. Die
übliche Bezugstemperatur dafür ist 25 °C.
6.7.1 Temperaturkompensation „nLF“ nach EN 27888
Für die meisten Anwendungen bspw. im Bereich der Fischzucht und der Messung von Oberflächenwasser
und Trinkwasser ist die nichtlineare Temperaturkompensation für natürliche Wässer („nLF“, nach EN 27888)
ausreichend genau. Die übliche Bezugstemperatur ist 25 °C.
Empfohlener Einsatzbereich der nLF- Kompensation: zwischen 60 µS/cm und 1000 µS/cm.
6.7.2 Lineare Temperaturkompensation und Ermittlung des Temperaturkoeffizienten “t.Lin“
Wenn die Funktion der Temperaturkompensation nicht genau bekannt ist, wird in der Praxis im Gerät eine
"lineare Temperaturkompensation" eingestellt (Menü, t.Cor = Lin, t.Lin entspricht
), daß heisst, man
nimmt vereinfachend an, daß die Temperaturabhängigkeit über den betrachteten Konzentrationsbereich der
Lösung in etwa gleich ist.
LF
LF
1
100% • Tx
Tref
Temperaturkoeffizienten um 2.0 %/K sind meist üblich.
Ein Temperaturkoeffizient kann beispielsweise ermittelt werden, indem eine Lösung mit ausgeschalteter
Temperaturkompensation bei 2 Temperaturen (T1 und T2) vermessen wird.
LF
LF
• 100%
T1
T2 • LF
TK
lin
ist der Wert der im Menü "t.Lin" eingegeben wird
LF
T1
Leitfähigkeit bei Temperatur T1
LF
T2
Leitfähigkeit bei Temperatur T2