1
Betriebsanleitung
Präzisions-Einzelgrenztaster N1A
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Präzision-Einzelgrenztaster der Baureihe N1A sind
Verriegelungseinrichtungen ohne Zuhaltung (Bau-
art 1). Der Betätiger ist uncodiert (z. B. Nocken).
In Verbindung mit einer beweglichen trennenden
Schutzeinrichtung und der Maschinensteuerung
verhindert dieses Sicherheitsbauteil, dass gefährliche
Maschinenfunktionen ausgeführt werden, solange die
Schutzeinrichtung geöffnet ist. Wenn die Schutzein-
richtung während der gefährlichen Maschinenfunktion
geöffnet wird, wird ein Stoppbefehl ausgelöst.
Für allgemeine Anwendungen werden Sprungschal-
telemente ES502E eingesetzt. Für die Verwendung
als Sicherheitsschalter sind nur die Schaltelemente
ES508E, ES514 und ES588 mit zwangsgeführten
Öffnern zulässig.
Das bedeutet:
f
Einschaltbefehle, die eine gefährliche Maschinen-
funktion hervorrufen, dürfen erst dann wirksam wer-
den, wenn die Schutzeinrichtung geschlossen ist.
f
Das Öffnen der Schutzeinrichtung löst einen Stopp-
befehl aus.
f
Das Schließen einer Schutzeinrichtung darf kein
selbstständiges Anlaufen einer gefährlichen Maschi-
nenfunktion hervorrufen. Hierzu muss ein separater
Startbefehl erfolgen. Ausnahmen hierzu siehe
EN ISO 12100 oder relevante C-Normen
Geräte dieser Baureihe können als sichere Positions-
geber eingesetzt werden.
Vor dem Einsatz des Geräts ist eine Risikobeurteilung
an der Maschine durchzuführen z. B. nach folgenden
Normen:
f
EN ISO 13849-1, Sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen
f
EN ISO 12100, Sicherheit von Maschinen - All-
gemeine Gestaltungsleitsätze - Risikobeurteilung
und Risikominderung
f
IEC 62061, Sicherheit von Maschinen – Funktionale
Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elek-
tronischer und programmierbarer elektronischer
Steuerungssysteme.
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört das
Einhalten der einschlägigen Anforderungen für den
Einbau und Betrieb, insbesondere nach folgenden
Normen:
f
EN ISO 13849-1, Sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen
f
EN ISO 14119, Verriegelungseinrichtungen in
Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen
f
EN 60204-1, Elektrische Ausrüstung von Maschi-
nen.
Wichtig!
f
Der Anwender trägt die Verantwortung für die
korrekte Einbindung des Geräts in ein sicheres
Gesamtsystem. Dazu muss das Gesamtsystem
z. B. nach EN ISO 13849-2 validiert werden.
f
Wird zur Bestimmung des Perfomance Le-
vels (PL) das vereinfachte Verfahren nach
EN ISO 13849-1:2015, Abschnitt 6.3 benutzt,
reduziert sich möglicherweise der PL, wenn
mehrere Geräte hintereinander geschaltet werden.
f
Eine logische Reihenschaltung sicherer Kontakte
ist unter Umständen bis zu PL d möglich. Nähere
Informationen hierzu gibt ISO TR 24119.
f
Liegt dem Produkt ein Datenblatt bei, gelten die
Angaben des Datenblatts, falls diese von der
Betriebsanleitung abweichen.
Sicherheitshinweise
WARNUNG
Lebensgefahr durch unsachgemäßen Einbau oder
Umgehen (Manipulation). Sicherheitsbauteile erfüllen
eine Personenschutz-Funktion.
f
Sicherheitsbauteile dürfen nicht überbrückt,
weggedreht, entfernt oder auf andere Weise
unwirksam gemacht werden. Beachten Sie
hierzu insbesondere die Maßnahmen zur Ver-
ringerung der Umgehungsmöglichkeiten nach
EN ISO 14119:2013, Abschn. 7.
f
Montage, elektrischer Anschluss und Inbetriebnah-
me ausschließlich durch autorisiertes Fachperso-
nal, welches über spezielle Kenntnisse im Umgang
mit Sicherheitsbauteilen verfügt.
Funktion
Präzisions-Einzelgrenztaster werden zum Positio-
nieren und Steuern im Maschinen- und Anlagenbau
eingesetzt.
Die Schaltelemente werden über Stößel betätigt. Ent-
sprechend der Anwendung (Schaltpunktgenauigkeit
und Anfahrgeschwindigkeit) werden verschiedene
Stößel und Steuernocken eingesetzt (siehe Bild 4).
Das Betätigen der Stößel erfolgt bei allgemeiner
Anwendung durch Steuernocken nach DIN 69639,
die in Nutenprofilen nach DIN 69638 kraftschlüssig
befestigt sind.
Beim Bewegen des Betätigungselements aus der
Ruhestellung in die Endstellung werden die Schalt-
kontakte betätigt. Die Sicherheitskontakte werden
dabei zwangsweise geöffnet (siehe Bild 2).
Schaltzustände
Die detaillierten Schaltzustände für Ihren Schalter
finden Sie in Bild 2. Dort sind alle verfügbaren Schalt-
elemente beschrieben.
Betätigungselement in Ruhestellung
Die Sicherheitskontakte sind geschlossen.
Betätigungselement in Endstellung
Die Sicherheitskontakte sind geöffnet.
Montage
HINWEIS
Geräteschäden durch falschen Anbau und ungeeig-
nete Umgebungsbedingungen
f
Sicherheitsschalter und Betätiger dürfen nicht als
Anschlag verwendet werden.
f
Beachten Sie EN ISO 14119:2013, Abschnitte 5.2
und 5.3, zur Befestigung des Sicherheitsschalters
und des Betätigers.
f
Beachten Sie EN ISO 14119:2013, Abschnitt 7,
zur Verringerung von Umgehungsmöglichkeiten
einer Verriegelungseinrichtung.
f
In Sicherheitsschaltkreisen Maß
12
-0,5
(Abstand
Bezugsfläche des Schalters zu Steuernocken,
siehe Bild 6) zur sicheren Kontaktöffnung unbe-
dingt einhalten.
f
Schützen Sie den Schalter vor Beschädigung.
Schutz vor Umgebungseinflüssen
Entlüftungsventile (siehe Bild 7) dienen dem Druck-
ausgleich gegen Pumpwirkung der Stößel. Sie dürfen
nicht mit Farbe verschlossen werden.
f
Bei Lackierarbeiten Stößel, Stößelführung, Entlüf-
tungsventile und Typenschild abdecken!
Umstellen der Betätigungsrichtung
90°
Bild 1: Umstellen der Betätigungsrichtung
1. Arretierschraube herausschrauben.
2. Gewünschte Richtung einstellen.
3. Arretierschraube wieder einschrauben.
Elektrischer Anschluss
WARNUNG
Verlust der Sicherheitsfunktion durch falschen
Anschluss.
f
Für Sicherheitsfunktionen nur sichere Kontakte
( ) verwenden.
Bei Verwendung von nachrüstbaren Anzeigeleuchten
ist der auf dem Gehäuse der Anzeigeleuchte aufge-
druckte Spannungsbereich einzuhalten (Anschluss
Anwendung des Sicherheitsschalters als
Verriegelung für den Personenschutz
Es muss mindestens ein Kontakt verwendet
werden. Dieser signalisiert die Stellung der Schutz-
einrichtung (Kontaktbelegung siehe Bild 2).
Für Geräte mit Steckverbinder gilt:
f
Auf Dichtheit des Steckverbinders achten.
Für Geräte mit Leitungseinführung gilt:
1. Gewünschte Einführöffnung mit geeignetem
Werkzeug öffnen.
2. Kabelverschraubung mit entsprechender
Schutzart montieren.
3. Anschließen und Klemmen anziehen (Kontaktbe-
legung siehe Bild 2, Anzugsdrehmomente siehe
technische Daten).
4. Auf Dichtheit der Leitungseinführung achten.
5. Schalterdeckel schließen und verschrauben
(Anzugsdrehmoment 0,5 Nm).
Funktionsprüfung
WARNUNG
Tödliche Verletzung durch Fehler bei der Funkti-
onsprüfung.
f
Stellen Sie vor der Funktionsprüfung sicher, dass
sich keine Personen im Gefahrenbereich befinden.
f
Beachten Sie die geltenden Vorschriften zur
Unfallverhütung.
Überprüfen Sie nach der Installation und nach jedem
Fehler die korrekte Funktion des Geräts.
Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
Mechanische Funktionsprüfung
Das Betätigungselement muss sich leicht bewegen
lassen. Zur Prüfung Schutzeinrichtung mehrmals
schließen.
Elektrische Funktionsprüfung
1. Betriebsspannung einschalten.
2. Alle Schutzeinrichtungen schließen.
¨
¨
Die Maschine darf nicht selbständig anlaufen.
3. Maschinenfunktion starten.
4. Schutzeinrichtung öffnen.
¨
¨
Die Maschine muss abschalten und darf sich nicht
starten lassen, solange die Schutzeinrichtung
geöffnet ist.
Wiederholen Sie die Schritte 2 - 4 für jede Schutzein-
richtung einzeln.
Kontrolle und Wartung
WARNUNG
Gefahr von schweren Verletzungen durch den Verlust
der Sicherheitsfunktion.
f
In Sicherheitsschaltkreisen muss bei Beschädi-
gung oder Verschleiß der gesamte Schalter aus-
getauscht werden. Der Austausch von Einzelteilen
oder Baugruppen ist nicht zulässig.
f
Überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen und
nach jedem Fehler die korrekte Funktion des Ge-
räts. Hinweise zu möglichen Zeitintervallen entneh-
men Sie der EN ISO 14119:2013, Abschnitt 8.2.