SB-160-3
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6.6.5
Abstand zwischen zwei Verdichteranläufen
(Schalthäufigkeit)
Die FU-Steuerung erzwingt einen zeitlichen Abstand
von mindestens 5 Minuten zwischen zwei Verdichteran-
läufen. Diesen Abstand auch bei Probeläufen und bei
Wartungsarbeiten einhalten!
!
!
HINWEIS
Gefahr von Motorausfall!
Unbedingt vorgegebene Anforderungen durch
entsprechende Steuerungslogik einhalten!
• Anzustrebende Mindestlaufzeit: 5 Minuten!
• Schalthäufigkeit nach Inbetriebnahme möglichst ver-
mindern. Siehe dazu ST-160.
6.6.6
Schwingungen und Frequenzen
Anlage im gesamten Drehzahlbereich auf abnormale
Schwingungen prüfen
Abhängig von der Verdichterdrehzahl ändert sich auch
die Pulsationsfrequenz der Gassäule in der Druckgas-
leitung und die Erregerfrequenz an den Verdichterfü-
ßen und den Rohrleitungen. Dadurch kann es zu Reso-
nanzeffekten in Rohrleitungen und anderen Anlagen-
bauteilen kommen.
Die gesamte Anlage sehr sorgfältig auf abnormale
Schwingungen prüfen, insbesondere Rohrleitungen
und Kapillarrohre. Wenn starke Schwingungen auftre-
ten, mechanische Vorkehrungen treffen: Beispielsweise
Rohrschellen anbringen oder Schwingungsdämpfer
einbauen.
!
!
HINWEIS
Rohrbrüche und Leckagen an Verdichter und
Anlagenbauteilen möglich!
Starke Schwingungen vermeiden!
Auch während des Betriebs wiederholt auf abnormale
Schwingungen prüfen.
Drehzahlen, bei denen dennoch Resonanzen auftreten,
in der Programmierung des Frequenzumrichters aus-
blenden. Siehe hierzu ST-160.
6.6.7
Besondere Hinweise für sicheren Verdichter-
und Anlagenbetrieb
Analysen belegen, dass Verdichterausfälle meistens
auf unzulässige Betriebsweise zurückzuführen sind.
Dies gilt insbesondere für Schäden auf Grund von
Schmierungsmangel:
• Funktion des Expansionsventils – Hinweise des Her-
stellers beachten!
– Temperaturfühler an der Sauggasleitung korrekt
positionieren und befestigen.
– Wenn ein innerer Wärmeübertrager eingesetzt
wird: Fühler wie üblich nach dem Verdampfer po-
sitionieren – keinesfalls nach dem Wärmeübertra-
ger.
– Ausreichend hohe Sauggasüberhitzung, dabei
auch minimale Druckgastemperaturen berück-
sichtigen.
– Stabile Betriebsweise bei allen Betriebs- und
Lastzuständen (auch Teillast, Sommer-/Winterbe-
trieb).
– Blasenfreie Flüssigkeit am Eintritt des Expansi-
onsventils, bei ECO-Betrieb bereits vor Eintritt in
den Flüssigkeitsunterkühler.
• Kältemittelverlagerung von der Hoch- zur Nieder-
druckseite oder in den Verdichter bei langen Still-
standszeiten vermeiden!
– Damit die Ölheizung in Betrieb bleibt muss der
Verdichter auch bei Stillstand immer mit Span-
nung versorgt sein. Dies gilt bei allen Anwendun-
gen.
Bei Aufstellung in Bereichen niedriger Temperatur
kann es notwendig werden, den Ölabscheider zu
isolieren. Beim Anlauf des Verdichters sollte die
Öltemperatur, unter dem Ölschauglas gemessen,
15 .. 20 K über der Umgebungstemperatur liegen.
– Automatische Sequenzumschaltung bei Anlagen
mit mehreren Kältemittelkreisläufen (etwa alle 2
Stunden).
– Zusätzliches Rückschlagventil in die Druckgaslei-
tung einbauen, falls auch über lange Stillstands-
zeiten kein Temperatur- und Druckausgleich er-
reicht wird.
– Ggf. zeit- und druckabhängig gesteuerte Abpump-
schaltung oder saugseitige Flüssigkeitsabschei-
der einbauen – insbesondere bei großen Kältemit-
telfüllmengen und/oder wenn der Verdampfer
wärmer werden kann als die Sauggasleitung oder
der Verdichter.
• Weitere Hinweise auch zur Rohrverlegung siehe
Handbuch SH-170.
Information
Bei Kältemitteln mit niedrigem Isentropenexpo-
nent (z. B. R134a) kann sich ein Wärmeübertra-
ger zwischen Sauggas- und Flüssigkeitsleitung
positiv auf Betriebsweise und Leistungszahl der
Anlage auswirken.
Temperaturfühler des Expansionsventils wie
oben beschrieben anordnen.