Deutsches U-Boot/German Submarine
TYPE XXI U 2540
05004-0389
2006 BY REVELL GmbH & CO. KG
PRINTED IN GERMANY
Deutsches U-Boot TYPE XXI U 2540
German Submarine TYPE XXI U 2540
Der U-Boottyp XXI ist die einflussreichste Konstruktion im U-Bootbau während des 2. Weltkrieges. Bis zur
Einführung von U-Booten mit Atom-Antrieb ein Jahrzehnt später setzte der Typ XXI Maßstäbe. Trotzdem war
das Konzept nur eine Zwischenlösung, welche die mit dem elektrischen Antrieb größtenteils bereits eingeführ-
ten Technologien besser nutzte. Wesentlich für den Erfolg des Bootes war die Auslegung für den Einsatz unter
Wasser. Der freischaffende Konstrukteur Hellmuth Walter verfolgte diese Ideen seit 1933. Die Überlegenheit die-
ser Konstruktion wurde an maßgeblicher Stelle erst Anfang 1942 erkannt. Die Entscheidung zum Bau des Typ
XXI fiel jedoch erst im Juni 1943. Gegenüber vergleichbaren Booten (Typ VII) erhielt der Druckkörper den
Querschnitt einer stehenden Acht. So konnte eine gegenüber den bisherigen Tauchbooten dreifach höhere
Batteriekapazität für die Unterwasserfahrt eingebaut werden. Neben den Diesel- und E-Motoren wurden
außerdem sogenannte Elektro-Schleichmotore eingebaut, die mittels Keilriemen die Schraubenwellen antrieben.
Dies ergab eine fast geräuschlose Unterwasserfahrt. Der erste Entwurf für das revolutionäre Konzept entsprach
genau den Vorstellungen des BdU Dönitz. Die sich rapide verschlechternde Lage im U-Bootkrieg mit steigenden
Verlusten führten zu einem Sofort-Bauprogramm über 300 Boote. Im Rahmen eines ehrgeizigen Programms
sollten letztendlich 1.500 Einheiten (U 2500 bis U 4000) gefertigt werden - drei Schiffe pro Woche. Deshalb
wurden ab 1943 die meisten anderen U-Boot-Programme der Reichsmarine gekürzt oder storniert. Erstmals
radikal umgesetzt wurde eine die Serienproduktion stark vereinfachende Baumethode in einzelnen Sektionen.
Die von verschiedenen Herstellern in acht Baugruppen fertiggestellten Segmente wurden abschließend auf den
Hellingen von Blohm & Voss in Hamburg, Deschimag AG Weser in Bremen und der Schichauwerft in Danzig end-
montiert und in Tag- und Nachtschicht verschweißt. Bedingt durch die kompliziertere Bauweise der Zweihüllen-
konstruktion mit Außenspanten und dem Druckkörper als stehende Acht wurden mehr qualifizierte Arbeiter als
bisher benötigt. Für die Batterieanlage eines Bootes mußte die dreifache Menge an Blei bereitgestellt werden.
Zugunsten umfangreicher Ortungsgeräte und Einrichtungen zur Täuschung des Gegners, einer maximalen
Batteriekapazität und des ausgeklügelten Schnorchelsystems wurde auf eine Verteidigungsartillerie weitgehend
verzichtet. Als Offensivbewaffnung dienten 6 Bugtorpedorohre, die mit Torpedos oder Minen geladen werden
konnten. Es gab keine Hecktorpedorohre mehr, aber rückwärtige Abwurfeinrichtungen zur Täuschung des
Gegners. Mit der neuentwickelten Torpedoschnellladeeinrichtung konnten 18 Torpedos innerhalb von 20
Minuten abgefeuert werden. Die Flugabwehrbewaffnung bestand aus einem vorderen und einem hinteren
drehbaren Flakgeschütz mit 20- oder 30-mm-Kanonen im Turm des Bootes. Bei Schnorchelfahrt mit
Dieselantrieb wurden die Batterien ständig aufgeladen. Das U-Boot verfügte über zwei MAN-Dieselmotore, die
über Wasser zum Antrieb genutzt wurden oder im Schnorchelbetrieb, um die Batterien für die Elektromotoren
aufzuladen. Die Konstruktionstauchtiefe von 135 m ergab eine 2,5-fache Sicherheit gegen die
Zerstörungstauchtiefe. Beispielsweise wurden 220 m Tauchtiefe ohne besondere Vorkommnisse erreicht. Als
Ortungsgeräte waren unter anderem das SU(R)-Gerät „Nibelung“ für die aktive Richtungs- und
Entfernungsbestimmung von Schiffen mit Hilfe kurzwelliger Schallimpulse sowie das Gruppenhorchgerät (GHG),
ein unter dem Bug angeordnetes Horchgerät, verbaut. Mit der Kombination von aktiven und passiven
Unterwasserortungsgeräten wurde ein Torpedoabschuss ohne Verwendung des Sehrohrs möglich. Für den
Komfort der Besatzung gab es an Bord separate Schlaf- und Wohnräume, drei komfortable WC´s mit
Fäkalientanks, einen modern ausgestatteten Waschraum, Duschanlage und eine UV-Beleuchtung. Mit einer voll-
automatischen Klimaregelung sorgte eine wirkungsvollere Lufterneuerungsanlage für ein bisher nicht bekann-
tes Wohlbefinden im Boot.
Obwohl 118 U-Boote des Typs XXI gebaut wurden, kamen nur wenige zum Einsatz und mehrere Boote konn-
ten bereits in heimischen Gewässern von alliierten Flugzeugen versenkt werden. Nach dem Krieg wurde das von
alliierten Jagdbombern beschädigte und am 4. Mai 1945 selbst versenkte U 2540 wieder gehoben und moder-
nisiert. Das Boot wurde 1958 der Bundesmarine übergeben und 1960 in „Wilhelm Bauer“ umbenannt. Es ist das
einzige heute noch erhaltene U-Boot des Typs XXI und liegt seit 1984 als Technikmuseum in Bremerhaven.
Technische Daten:
Hersteller:
Deschimag AG Weser Bremen (88 Stück), Blohm & Voss Hamburg (131 Stück),
Schichauwerft Danzig (71 Stück)
Länge:
76,70 m
Breite:
6,62 m
Höhe:
8,00 m
Tiefgang:
6.20 m
Wasserverdrängung:
1.621 t an der Oberfläche (1.819 t getaucht)
Antrieb: über Wasser:
2 x 6 Zylinder MAN 4-Takt Dieselmotore M6V 40/46 (je 2.000 PS)
unter Wasser:
2 SSW Haupt-E-Maschinen 2 GU 365/30 (je 2.500 PS)
bei Schleichfahrt:
2 SSW Schleichmotore GV 323/28 (113 PS)
Vmax. an der Oberfläche:
15,5 kn ,
V max. getaucht:
17,5 kn (3,5 kn getaucht bei Schleichgang)
Einsatzradius:
bis zu 15.700 sm (über Wasser), 120 sm bei 8 kn (unter Wasser)
Gefechtstauchtiefe:
220 m
konstr. Zerstörungstauchtiefe: 330 m
Bewaffnung:
zwei C 38-Zwillingslafetten (20 mm Flak) mit 3450 Schuß Munition;
6 Torpedorohre (53,3 cm) mit 20 Torpedos oder 14 Torpedos und 12-18 Minen,
Besatzung:
58 U-Bootmänner
The Type XXI U-Boat was the most influential submarine construction off the Second World War. It set the stan-
dards for submarines right up to the introduction of submarines with nuclear power units a decade later it. Even
so the concept was only a stop-gap which used the current technology in electric propulsion more effectively.
The internal layout for deployment underwater was paramount to the success of this design. The independent
engineer Hellmuth Walter had pursued this goal since 1933. The superiority of this design was not recognized
by the competent Authorities until the start of 1942. The decision to build the Type XXI was first taken in June
1943. Compared with similar Boats (Type VII) she received a pressure hull with a cross section of a standing “8”.
This enabled the installation of Battery Banks with capacity three times greater than that of current submarines
for cruising when submerged. Apart from diesel and electric motors so called electric “Schleichmotoren” (Silent-
Running Motors) were also installed which with the with aid of a “V” drive-belt turned the propeller shafts. This
resulted in an almost noiseless underwater drive. This first revolutionary design concept exactly met the con-
ceptions of the BdÜ Dönitz. The rapidly worsening situation in the U-Boat war with rising losses led to an imme-
diate building program for 300 U-Boats within the framework of an ambitious program which would ultimate-
ly lead to 1500 completed units (U2500 to U4000) – three ships per week. This meant that from 1943 onwards,
most other Reichsmarine (German Navy) U-Boat programs were for-shortened or postponed. For the first time
a series production with radically simplified methods of construction of individual sections would be put into
practice. The eight construction groups of completed segments from various manufacturers would finally be
welded together in day and night shifts at the Hellingen Shipyard of Blohm and Voss in Hamburg, Deschimag
AG Weser in Bremen and the Schichau Shipyard in Danzig. Due to the complicated building methods of the twin
hull construction with external frames and the pressure hull in the form of a standing “8” more qualified work-
ers were required than previously envisaged. Three times the usual amount of lead was needed for the U-Boats
battery banks. An extensive defensive weapons fit was sacrificed in favour of more wide ranging deception and
sonar systems which required an installation with maximum battery capacity and an innovative Snorkel system.
The offensive weaponry consisted of six bow torpedo tubes which could be loaded with torpedo’s or mines.
There were no stern torpedo tubes any more, but rearwards firing chaff dispensers to confuse the enemy.
Eighteen torpedo’s could be fired within twenty minutes with the newly developed torpedo fast-loading mech-
anism. The anti-aircraft defenses consisted of one forward and one rear revolving flak-gun platform and 20mm
or 30mm cannon on the Conning Tower. The batteries were continuously recharged when snorkeling under
diesel power. The U-Boat was powered by two MAN diesel engines, which on the surface could be used to drive
the propellers and submerged to charge the batteries for the electric motors when snorkeling. The design oper-
ating depth of 135m (440ft) gave a two and a half times safety zone above the maximum hull pressure depth.
Dives to 220m (715ft) had been achieved without any particular problems. The locating devices installed in the
boat were SU(R) “Nibelung”, an active direction and distance finding device based on short-wave sound impuls-
es and also the Gruppenhorchgerät (GHG), a listening device installed under the bow of the boat. Using this
combination of active and passive under water locating devices made the firing of torpedo’s possible without
using the periscope. The crew enjoyed separate living and sleeping accommodation, three comfortable WC’s
with septic tanks, a modern wash and shower unit and ultra-violet lighting. A fully automatic Climate Control
Unit feeding a Fresh Air Supply Unit produced a hitherto unknown feeling of comfort in the boat. Although 118
Type XXI U-Boats were built, not many saw action and many were sunk in German territorial waters by allied
aircraft. After the war U2540 damaged by allied fighter-bombers and scuttled on 4 May 1945, was raised and
underwent a modernization program. The U-Boat was handed over to the “Bundesmarine” (West German
Navy) in 1958 and renamed “Wilhelm Bauer” in 1960. It is currently the only surviving Type XXI U-Boat and
since 1984 is housed in the Technical Museum in Bremerhaven.
Technical Data:
Manufacturers:
Deschimag AG Weser Bremen, (88 U-Boats).
Blohm and Voss Hamburg, (131 U-Boats)
Schichau Shipyards Danzig, (71 U-Boats)
Length:
76.70m (250ft)
Width:
6.62m (21ft 6ins)
Height:
8.00m (26ft)
Draught:
6.20m (20ft 2ins)
Displacement:
1621t surfaced, 1819t submerged.
Power Units:
Surfaced – 2 x 6 Cylinder MAN 4-Stroke M6V 40/46 Diesel
Engines each of 2000HP. Submerged – 2 x SSW 2 GU 365/30
Primary Electric Motors each of 2500HP. Silent Running –
2 SSW GV 323/28 Silent Running Motors each of 113HP
Maximum Speed - surfaced:
15.5 Knots
Maximum Speed – submerged:
17.5 Knots (3.5 Knots silent running)
Radius of Action:
up to 15700 Nautical Miles surfaced,
120 Nautical Miles at 8 Knots submerged.
Combat Depth:
220m (715ft)
Manufacturer’s Hull Destruction Depth:
330m (1072ft)
Armament:
2 x C-38 Twin 20mm Flak Gun Mounts with 3450 rounds.
6 x 53.3cm Torpedo Tubes with 20 Torpedo’s or 14 Torpedo’s and
12 – 18 Mines.
Crew:
58 Submariners.
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