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Deutsch
3 Einsatzmöglichkeiten
Der LA-202 ist ein Schleifenverstärker in Kon-
stantstromtechnik mit Dynamikkompressor
zum Aufbau einer induktiven Höranlage . Mit
ihm werden Audiosignale zu Hörgeräten mit
einer „Telefonspule“ und zu induktiven Emp-
fängern (z . B . LR-202 von MONACOR) über-
tragen . Ein Vorteil induktiver Höranlagen ist
die drahtlose Tonübertragung . Der Benutzer
kann sich innerhalb der Schleife frei bewegen .
Induktive Höranlagen werden für unter-
schiedliche Anwendungen eingesetzt, z . B .
als Hilfsmittel für Hörbehinderte in Kirchen,
Theatern, Kinos, Warte- und Aufenthaltsräu-
men, als Dolmetscheranlagen, bei Vorträgen
in Museen, Ausstellungen etc .
Bei induktiven Höranlagen wird eine In-
duktionsschleife mit einem Konstantstromver-
stärker angesteuert . Eine Induktionsschleife
besteht aus einer Drahtwindung, die im Fuß-
boden, in der Wand oder in der Decke ver-
legt wird . Innerhalb dieser Schleife baut sich
ein Magnetfeld auf, das in dem Induktions-
empfänger eine Spannung induziert . Diese
Spannung wandelt der Empfänger wieder
in ein Audiosignal zurück . Innerhalb einer
Induktionsschleife lassen sich beliebig viele
Empfänger betreiben .
Der LA-202 kann mit der Induktions-
schleife im günstigsten Fall eine Fläche bis
200 m
2
induktiv versorgen . Diese Größe wird
in der Praxis aber aufgrund von Feldstärkever-
lusten durch Metall in Decken und Fußböden
nicht immer erreicht werden können .
4 Aufstellmöglichkeiten
Der Schleifenverstärker ist für den Einschub
in ein Rack (482 mm / 19”) vorgesehen, kann
aber auch als freistehendes Tischgerät ver-
wendet werden . In jedem Fall muss Luft
ungehindert durch alle Lüftungsöffnungen
strömen können, damit eine ausreichende
Kühlung der Endstufe gewährleistet ist .
4.1 Rackeinbau
Vor dem Einbau in ein Rack ggf . die Metall-
verlust-Korrektur mit der Steckbrücke J2 ein-
schalten . Der Verstärker muss dazu geöffnet
werden (Kap . 6 .2) .
Für den Einbau in ein Rack die beiden mit-
gelieferten Montagewinkel an die Geräte-
seiten anschrauben . Im Rack werden für den
Schleifenverstärker 2 HE (2 Höheneinheiten
= 89 mm) benötigt .
Damit das Rack nicht kopflastig wird,
muss der Verstärker im unteren Bereich des
Racks eingeschoben werden . Für eine sichere
Befestigung reicht die Frontplatte allein nicht
aus . Zusätzlich müssen Seitenschienen oder
eine Bodenplatte das Gerät halten .
5 Installation
VORSICHT!
Alle Anschlüsse dürfen nur
durch eine qualifizierte Fachkraft und un-
bedingt bei ausgeschaltetem Verstärker
vorgenommen werden .
Tipps
1.
Vor dem Installieren der Höranlage unbe-
dingt mit einem Empfänger (z . B . LR-202)
überprüfen, ob an dem dafür vorgese-
henen Ort magnetische Störungen auf-
treten . Diese können den Betrieb beein-
trächtigen oder sogar unmöglich machen .
Störungen werden z . B . von Transformato-
ren, Starkstromleitungen, Leuchtstofflam-
pen mit konventionellem Vorschaltgerät
und Datenleitungen verursacht .
2.
Neben magnetischen Störfeldern kann
eine induktive Höranlage z . B . auch durch
Stahlbetonfußböden oder durch eine Fuß-
bodenheizung mit Kupferleitungen ge-
stört werden . Auch hier breitet sich das
magnetische Feld nicht gleichmäßig aus
und im Extremfall ist der Einsatz einer in-
duktiven Höranlage nicht möglich . Sind
die durch den Stahlbeton hervorgerufe-
nen Störungen nicht zu groß, lässt sich
mit Hilfe des Reglers METAL LOSS COR-
RECTION (siehe Kapitel 6 .2) der Frequenz-
gang entsprechend anpassen .
3.
Bei der Verlegung der Induktionsschleife
in Rohren müssen diese aus Kunststoff
sein, da Metallrohre das magnetische Feld
der Schleife stark beeinträchtigen .
5.1 Induktionsschleife
Mit dem Schleifenverstärker können induktive
Höranlagen für eine Fläche von bis zu 200 m
2
realisiert werden . Die Schleife wird am Rand
der Hörfläche verlegt . Der Abstand zur Ohr-
höhe sollte ca . 1 m betragen . Eine Verlegung
in unterschiedlichen Höhen sollte vermieden
werden . Als Induktionsschleife dient eine ein-
fache Leitung .
Ist es durch die örtlichen Gegebenheiten
nicht möglich, die Schleife als Rechteck zu
verlegen, erfordert dies ein spezielles Schlei-
fendesign, welches von einem Experten be-
rechnet werden muss .
Nachdem die Abmessungen der Induktions-
schleife festgelegt sind, den Querschnitt des
Kabels berechnen:
5.1.1 Kabelquerschnitt
Der ohmsche Widerstand der Schleife muss
0,2 – 2 Ω betragen . Nachdem die Länge der
Schleife gemessen wurde, den Kabelquer-
schnitt ermitteln . Aus den Abbildungen 5 und
6 lässt sich für die festgelegte Kabellänge der
erforderliche Querschnitt ablesen:
0,25
0,5
0,75
1,0
1,25
1,5
1,75
2,0
2,25
2,5
2,75
3,0
25
50
75
100
zulässiger Bereich
Kabelquerschnitt [mm
2
]
Kabellänge [m]
max. Schlei
fenwiderstand
2Ω
min. Schleifenwiderstand 0,2
Ω
Abb . 5 erforderlicher Kabelquerschnitt
für die Induktionsschleife
Kabelquerschnitt in mm
2
0,5
0,75
1,0
1,5
2,5
Schleifen-
länge
min. bei 0,2 Ω
max. bei 2,0 Ω
6 m
56 m
9 m
84 m
12 m
110 m
17 m
168 m
28 m
280 m
Abb . 6 minimale und maximale Schleifenlänge bei
bestimmten Kabelquerschnitten (Kupfer)
Für die Berechnung des Schleifenwiderstan-
des (R) bei einem Kupferkabel kann auch die
folgende Formel verwendet werden:
R = l ×
ρ
cu
= l × 0,01786 Ω × mm
2
A
A
m
A = Kabelquerschnitt in mm
2
l = Schleifenlänge in m
ρ
cu
= spezifischer Widerstand von Kupfer
5.1.2 Anschluss der Induktionsschleife
Der Schleifenverstärker muss sich außerhalb
der Schleife befinden (Abb . 3 und 4) .
1) Den Kabelabschnitt zwischen dem Verstär-
ker und der Schleife verdrillen .
2) Bevor die Induktionsschleife an den Ver-
stärker angeschlossen wird, mit einem
Ohmmeter überprüfen und sicherstellen,
dass die Schleife keine Verbindung zur
Erdung hat .
3) Die Kabelenden der Schleife an die Klem-
men LOOP OUTPUT (9) anschließen .
5.1.3 Betrieb
mit zwei Schleifenverstärkern
Reicht ein Schleifenverstärker nicht aus, um
die erforderliche Fläche zu versorgen, können
zwei Schleifen installiert werden, die von je-
weils einem Verstärker angesteuert werden .
Dabei arbeitet ein Verstärker als Master (an
dem alle Signalquellen angeschlossen sind)
und der zweite als Slave .
Das Audiosignal vom Master-Verstärker
auf den Slave-Verstärker geben . In der Abb . 4
ist eine Möglichkeit mit Adaptern aus dem
Sortiment von MONACOR dargestellt:
1) In die Buchse SLAVE (12) des Master-
Geräts einen Adapter 6,3-mm-Stereo-
klinke / 2 × Cinch- Kupplung (z . B . NTA-178)
stecken . An der Spitze des Klinkensteckers
liegt das Ausgangssignal an, das zum zwei-
ten Schleifenverstärker geleitet werden
soll .
2) Durch den Anschluss der Buchse SLAVE
wird im Master-Verstärker der Signalweg
zwischen der Mischstufe und der End-
stufe aufgetrennt . Darum muss mit einem
Y-Kabel (z . B . CPR-25 / BL), das auf den
Adapter NTA-178 gesteckt wird, dieser
Signalweg wieder geschlossen werden .
3) Vom Y-Kabel das Ausgangssignal über
ein Adapterkabel 2 × Cinch / 6,3-mm-Ste-
reoklinke (z . B . MCA-302) auf die Buchse
SLAVE des Slave-Verstärkers geben . Das
Signal muss am Ring des Stereoklinkenste-
ckers anliegen . Bei dem Kabel MCA-302
deshalb den roten Cinch-Stecker mit dem
Y-Kabel verbinden .
4) Bei der erstmaligen Inbetriebnahme den
Strom für die beiden Induktionsschleifen
unabhängig voneinander mit den Reglern
MASTER (4) am Master- und Slave-Verstär-
ker einstellen (Kap . 6 .1) .