Reflexintegrität beim Vergleich ipsi- und kontralateraler Messungen zur Beurteilung von Lage und Typ von Läsionen her-
angezogen werden.
Stapediusreflextests werden angewandt, um Störungen wie retrocochleare Erkrankungen, Stammhirn-Läsionen, Bell-Läh-
mung, konduktive Hörstörungen, cochlearen Hörverlust usw. zu erkennen bzw. im Zusammenhang mit anderen audi-
ologischen Tests zu bestätigen.
Viele unterschiedliche Eigenschaften des Stapediusreflexes können untersucht werden. Klinisch kommen die
Sta-
pediusreflexschwelle
) und der
Stapediusreflex-Decay
) am häufigsten vor.
App. 3.3.1
Stapediusreflex-Screening
Stapediusreflex-Screening ist keine Schwellwertsuche, sondern liefert wertvolle Informationen über das Vorhandensein
bzw. Nichtvorhandensein von Stapediusreflexen bei normalen Stimuluspegeln.
Normal hörende Personen oder Personen mit symmetrischer Schallempfindungsschwerhörigkeit, bei denen kein Verdacht
auf eine retrocochleare Erkrankung vorliegt, können mit einem gekürzten Testsprotokoll getestet werden, um normales
Stapediusreflexverhalten nachzuweisen. Es wird eine einzelne Stimulusfrequenz (1000 Hz werden empfohlen) mit einem
226-Hz-Sondenton ipsilateral präsentiert. Wenn der Reflex bei normalen Stimuluspegeln in Beziehung auf ein Sinu-
stonaudiogramm nicht nachzuweisen ist, wird eine vollständige und gründliche Stapediusreflex-Schwellwertuntersuchung
empfohlen.
Tests bei Kleinkindern
Der Stapediusreflex-Test kann auch beim Screening von Kleinkindern eingesetzt werden. Der Hauptzweck ist die Unter-
suchung der Mittelohrfunktion. Zu diesem Zweck wird ein Testprotokoll mit einem 1000-Hz-Sondenton, ipsilateraler Stim-
ulation und einem Breitbandrauschen-Stimulus empfohlen.
App. 3.3.2
Stapediusreflexschwelle
Die Reflexschwelle ist der niedrigste Stimuluspegel, bei dem ein messbarer Reflex ausgelöst wird. Der Stapediusreflex wird
typischerweise als vorhanden angesehen, wenn die Ablenkungen 0,02 mmho oder mehr betragen und ein zunehmender
Reflex festgestellt werden kann (größere Ablenkungen bei höherer Intensität des Stimulus feststellbar).
Die Reflexschwelle hängt sehr vom Stimulus ab, zum Beispiel ist erwiesen, dass Breitbandrauschen den Reflex bei Stim-
uluspegeln hervorruft, die 15 – 20 dB niedriger sind als Sinustonstimuli. Es kann auch Unterschiede in der Erkennbarkeit
geben, je nach benutzter Frequenz des Sinustonsignals.
Stapediusreflextests brauchen hohe Stimuluspegel, um den Reflex auszulösen Manche Patienten können diese hohen
Schallpegel möglicherweise unerträglich finden.
App. 3.3.3
Stapediusreflex-Decay
Mit dem Stapediusreflex-Decay-Anpassungstest wird untersucht, ob die Kontraktion des Stapediusmuskels während einer
längeren Stimulation aufrechterhalten werden kann. Ein Sinustonstimulus mit 500 oder 1000 Hz wird mit 10 dB über der
Stapediusreflexschwelle 10 Sekunden lang präsentiert. Es wird ein 226-Hz-Sondenton verwendet. Die Anpassung wird als
vorhanden gewertet, wenn die Ablenkung um
≥
50% der ursprünglichen Magnitude verringert wird. Der Zeitpunkt nach
dem Stimulusbeginn, bei dem das 50%-Kriterium erreicht wird, wird als
Halbwertzeit
bezeichnet und als Unter-
suchungsergebnis weitergegeben.
Eine Halbwertzeit von weniger als fünf bzw. zehn Sekunden wird typischerweise als Anzeichen für eine retrocochleare
Erkrankung gewertet. Die beiden verschiedenen Kriterien wurden von verschiedenen Forschern benutzt. Der
Otometrics - MADSEN Zodiac
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App. 3 Immitanz beim MADSEN Zodiac Methodologie und Funktionen
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