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OctoPre MkII Dynamic in der Praxis
Kombinierte Eingangsbuchsen
Alle acht Audioeingänge verfügen über Neutrik-Kombibuchsen. An diese können XLR-Stecker sowie symmetrische
wie unsymmetrische 6,3-mm-Klinkenstecker angeschlossen werden.
Wenn ein XLR-Kabel angeschlossen wird, schaltet der Vorverstärker automatisch auf Mikrofonpegel.
Wenn ein Klinkenkabel angeschlossen wird, arbeitet der Vorverstärker Linepegel. Die Eingänge 1 und 2 können mit
dem Taster Inst auf einen hohe Impedanzwert umgeschaltet werden, wenn hier Instrumente mit entsprechendem
Ausgangssignal angeschlossen werden sollen.
Phantomspeisung (MIC 48V)
Die beiden Phantomspeisungsschalter aktivieren eine Speisespannung von +48 Volt an den Mikrofoneingängen 1 bis 4
bzw. 5 bis 8. Phantomspeisung wird von den meisten Kondensatormikrofonen benötigt. Falls an einer der Vierergruppen
(1 bis 4 oder 5 bis 8) sowohl Mikrofon- und Line-/Instrumentenkabel gemischt angeschlossen sind, wird beim Aktivieren
der Phantomspeisung die Speisespannung von +48 Volt nur an die Eingänge mit Mikrofonkabeln geschickt.
Dynamische Mikrofone benötigen keine Phantomspeisung, jedoch arbeiten die meisten Modelle auch, wenn
Phantomspeisung anliegt.
Bändchenmikrofone benötigen ebenfalls keine Phantomspeisung, können aber beschädigt werden, wenn Phantomspeisung anliegt.
Falls Sie sich bei Ihrem Mikrofon diesbezüglich nicht sicher sind, schalten Sie KEINESFALLS die Phantomspeisung ein! Fragen
Sie gegebenenfalls beim Hersteller nach den Spezifikationen.
Vorverstärkung (Gain)
Der Pegel jedes Vorverstärkers sollte entsprechend der Pegel der Eingangsquellen eingestellt werden. Nutzen
Sie die LED-Anzeigen um die Signalpegel an jedem Vorverstärker zu kontrollieren.
Stellen Sie den Pegel (Gain) zuerst auf den minimalen Wert. Bitten Sie den aufzunehmenden Musiker, mit dem
lautesten Pegel zu spielen, den er für sein Stück braucht.
Wenn der Signalpegel zu hoch ist, leuchtet die O/L-LED auf. Wenn das Eingangssignal die O/L-LED zum
Leuchten bringt, obwohl der Gainregler auf ein Minimum gestellt ist, ist eine Kompression erforderlich.
Kompression kann auch auf Signale angewendet werden, die den Vorverstärker nicht übersteuern, aber eine Bearbeitung der
Signaldynamik erfordern.
Kompressor
Über den Compress-Regler kann das Audiosignal mit dem Kompressor bearbeitet werden. Bei Linksanschlag des Reglers ist der
Kompressor abgeschaltet und es findet keine Kompression statt.
Drehen Sie den Compress-Regler im Uhrzeigersinn, um den Kompressor zu aktivieren. Sobald sich der Regler nicht mehr in
der Off-Position befindet, zeigt die gelbe Comp-LED umgehend die Aktivität des Kompressors an. Wenn der Regler weiter im
Uhrzeigersinn gedreht wird, wird der Schwellwert (Threshold) des Kompressors schrittweise abgesenkt. Dies hat ein häufigeres
Ansprechen ds Kompressors zur Folge. Die gelbe Comp-LED leuchtet entsprechend häufiger bei Signalbearbeitungen auf.
Ein Kompressor arbeitet wie eine automatische Lautstärkeregelung, bei der die Lautstärke jedes Mal abgesenkt wird, wenn das
Eingangssignal zu laut wird. Wird der Compress-Regler im Uhrzeigersinn gedreht, wird die Ausgangslautstärke kompensierend