Bedienen der Montierung
Die Montierung verfügt über Regler für beide „konventionellen“ Richtungen im azimutalen System – Höh-
enwinkel (aufwärts/abwärts) und Azimut (links/rechts). Diese beiden Einstellungen eignen sich für große
Änderungen der Beobachtungsrichtung und für terrestrische Beobachtungen. Zum Einstellen des Azimuts
lösen Sie den Sterngriff unter dem Sockel der Montierung und drehen Sie das Gelenk der Montierung um die
Azimutachse. Zum Einstellen des gewünschten Höhenwinkels verwenden Sie die Polhöhenschrauben.
Außerdem verfügt die EQ2-Montierung über Regler für Rektaszension und Deklination für astronomische
Beobachtungen im äquatorialen System, das am Himmelspol festgemacht ist. Lösen Sie die entsprechenden
Arretierungen, um große Änderungen der Beobachtungsrichtung vorzunehmen. Verwenden Sie, nachdem
beide Arretierungen wieder angezogen sind, zur Justierung die Feinabstimmungsregler. Die Montierung ist
mit einer zusätzlichen Höhenwinkelskala ausgestattet. Sie erlaubt die Einstellung der Polhöhe an ihrem
geograischen Standort.
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Barlowlinse
Eine Barlowlinse steigert die Vergrößerung eines Okulars und verkleinert gleichzeitig das Sichtfeld. Sie
weitet den einfallenden Lichtkonus auf, bevor das Licht den Brennpunkt erreicht, so dass das Teleskop für
das Okular eine höhere effektive Brennweite hat. Außerdem verbessert sie auch die Austrittspupillenschnitt-
weite (den optimalen Abstand zwischen Okular und Pupille) und senkt die sphärische Aberration des Okulars.
Aus diesem Grund liefert eine Kombination aus Teleskoplinse und Barlowlinse häuig bessere Ergebnisse als
eine einzelne Linse mit derselben Vergrößerung. Und das Beste ist, dass eine Barlowlinse die Anzahl der
verfügbaren Okulare in Ihrer Sammlung quasi verdoppelt.
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Fokussieren
Drehen Sie die Fokussierräder unter dem Okularauszug langsam in die eine oder andere Richtung, bis das
Bild im Okular scharf ist. Der Bildfokus muss wegen kleiner Schwankungen aufgrund von Temperaturänderun-
gen, Durchbiegen usw. normalerweise nach einiger Zeit erneut feinjustiert werden. Besonders häuig ist
dies bei Teleskopen mit großem Öffnungsverhältnis (kurzer Brennweite) der Fall; insbesondere, wenn sie
noch nicht die Umgebungstemperatur erreicht haben. Wenn Sie ein Okular wechseln oder eine Barlowlinse
hinzufügen oder wegnehmen, ist fast immer ist ein erneutes Fokussieren erforderlich.
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Polhöheneinstellung
Damit Sie mit dem Teleskop Objekte am Himmel nachverfolgen können, müssen Sie die Montierung am Him-
melspol ausrichten. Sie müssen das Gelenk ankippen, so dass die Montierung zum nördlichen (oder südlichen)
Himmelspol weist. In der nördlichen Hemisphäre ist dies einfach, da der helle Polarstern sehr nahe am
nördlichen Himmelspol steht. Für die meisten visuellen Beobachtungen reicht eine einfache Ausrichtung am
Polarstern ausreichend. Vergewissern Sie sich zunächst davon, dass die Äquatorialmontierung nivelliert und
der Sucher am Teleskop ausgerichtet ist.
Informieren Sie sich über die geograische Breite Ihres Standorts. Sie können sie beispielsweise Straßenkarten
entnehmen. Seitlich an der Montierung sehen Sie eine Skala, die von 0 bis 90° reicht. Lockern Sie das Pol-
höhengelenk, indem Sie den Griff an der Skala gegen den Uhrzeigersinn drehen. Die Polhöhen-Stellschraube
unter dem Gelenk übt Druck auf das Gelenk aus und ändert dadurch den Winkel. Drehen Sie die Schraube, bis
der Zeiger auf der Polhöhenskala die geograische Breite Ihres Standorts angibt.
Lösen Sie die Deklinations-Arretierung und schwenken Sie den Teleskoptubus, bis der Zeiger auf dem Teilkreis
90° anzeigt. Ziehen Sie die Deklinations-Arretierung wieder fest. Lösen Sie die Azimut-Arretierung und
bewegen Sie die Montierung, bis die Rektaszensionsachse ungefähr zum Polarstern weist. Mit den beiden Az-
imut-Stellknöpfen über dem „N“ können Sie bei Bedarf den Azimut feinjustieren. Für eine genauere Ausrich-
tung blicken Sie durch das Sucherrohr und zentrieren Sie mit den Azimut- und Höhenwinkel-Stellknöpfen den
Polarstern am Fadenkreuz.
Nach einer Weile werden Sie bemerken, dass Ihr Zielobjekt langsam nach Norden oder Süden abdriftet, je
nach Lage des Himmelspols relativ zum Polarstern. Verwenden Sie nur die Rektaszensions-Feinabstimmung,
um das Zielobjekt in der Mitte des Sichtfeldes zu halten.
Nachdem das Teleskop am Himmelspol ausgerichtet ist, sollten während der laufenden Observation Azimut
und Höhenwinkel der Montierung nicht mehr verändert und das Stativ nicht bewegt werden. Objekte sollten
ausschließlich durch Bewegungen um die Rektaszensionsachse und um die Deklinationsachse im Sichtfeld
gehalten werden.
In der südlichen Hemisphäre müssen Sie die Montierung am südlichen Himmelspol ausrichten. Diesen müssen
Sie anhand von Sternkonstellationen ausindig machen, da sich in seiner Nähe leider kein heller Stern be-
indet. Ca. ein Grad vom südlichen Himmelspol entfernt liegt Octantis (Polaris Australis), er ist mit einer
scheinbaren Helligkeit von lediglich 5,5 jedoch sehr lichtschwach. Um den südlichen Himmelspol zu lokalisie-
ren, ziehen Sie eine Linie durch und Crucis (im Kreuz des Südens) und eine Linie, die senkrecht durch die
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