PROFINET Informationen
TR-Electronic GmbH 2018, All Rights Reserved
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TR - ELA - BA - DGB - 0027 - 03
11/12/2019
3.1 PROFINET IO
Bei PROFINET IO wird das Mess-System, wie bei PROFIBUS-DP, als dezentrales Feldgerät
betrachtet. Das Gerätemodell hält sich an die grundlegenden Eigenschaften von PROFIBUS und
besteht aus Steckplätzen (Slots), Gruppen von I/O-Kanälen (Sub-Slots) und einem Index. Das Mess-
System entspricht dabei einem modularen Gerät. Im Gegensatz zu einem kompakten Gerät kann der
Ausbaugrad während der Anlagen-Projektierung festgelegt werden.
Die technischen Eigenschaften des Mess-Systems werden durch die so genannte GSDML-Datei
(General Station Description) auf XML-Basis beschrieben.
Bei der Projektierung wird das Mess-System wie gewohnt einer Steuerung zugeordnet.
Da alle Ethernet-Teilnehmer gleichberechtigt am Netz agieren, wird das bekannte Master/Slave-
Verfahren bei PROFINET IO als Provider/Consumer-Modell umgesetzt. Der Provider (Mess-System)
ist dabei der Sender, der seine Daten ohne Aufforderung an die Kommunikationspartner, die
Consumer (SPS), überträgt, welche die Daten dann verarbeiten.
In einem PROFINET IO – System werden folgende Geräteklassen unterschieden:
●
IO-Controller
Zum Beispiel eine SPS, die das angeschlossene IO-Device anspricht.
●
IO-Device
Dezentral angeordnetes Feldgerät (Mess-System), das einem oder mehreren IO-Controllern
zugeordnet ist und neben den Prozess- und Konfigurationsdaten auch Alarme übermittelt.
●
IO-Supervisor
(Engineering Station)
Ein Programmiergerät oder Industrie-PC, welches parallel zum IO-Controller Zugriff auf alle
Prozess- und Parameterdaten hat.
Zwischen den einzelnen Komponenten bestehen Applikationsbeziehungen, die mehrere
Kommunikationsbeziehungen für die Übertragung von Konfigurationsdaten (Standard-Kanal),
Prozessdaten (Echtzeit-Kanal) sowie Alarmen (Echtzeit-Kanal) enthalten.