11.98
Beschreibung
Siemens AG 6SE7087-6AC85-0AA0
DEUTSCH
1-1
Einspeise-Einheit Betriebsanleitung
1 Beschreibung
1.1 Anwendungsbereich
Die Einspeise-Einheit der Reihe SIMOVERT Master Drives ist ein Gerät der Leistungselektronik. Sie erzeugt
aus einem Drehstromnetz ein Gleichspannungsnetz und wird als Gleichspannungsspeiseeinheit für ein oder
mehrere Geräte der Wechselrichterreihe SIMOVERT Master Drives mit Spannungszwischenkreis verwendet.
An den Eingang wird ein Drehstromnetz angeschlossen. An den Gleichstrom-Ausgang können ein oder
mehrere Wechselrichter und ein Bremschopper angeschlossen werden. Dabei darf die Summe der
Bemessungsströme der installierten Wechselrichter den Bemessungsstrom der Einspeise-Einheit übersteigen.
Durch die Anlagenprojektierung ist jedoch sicherzustellen, daß zu keinem Zeitpunkt die Summe der
augenblicklichen Lastgleichströme größer als der Bemessungsgleichstrom der Einspeise-Einheit ist. Eine
Rückspeisung ins Netz ist nicht möglich.
Spannungs- und Strombereiche siehe technische Daten Kapitel 14.
1.2 Arbeitsweise
Die Einspeise-Einheit besteht aus einer 6-pulsigen Diodenbrücke zur Gleichrichtung des Drehstromnetzes.
Die Vorladung beginnt ab dem Anlegen der Netzspannung durch Widerstände im Gleichstromzweig. Wenn die
Zwischenkreisspannung eine vorgegebene Einschaltschwelle überschreitet, werden die Vorladewiderstände
durch Relais überbrückt. Innerhalb der +10% und –15% Netzspannungstoleranz und bei richtiger Wahl der
Bemessungsanschlußpannung an den Wahlschaltern S1 und S3 und bei Beachtung der maximal möglichen
kapazitiven Belastung erfolgt die Vorladung innerhalb einer Sekunde. Die maximale Zwischenkreiskapazität
eines Gruppenantriebes darf die eines Einzelwechselrichters, dessen Bemessungsstrom im Zwischenkreis dem
Bemessungsstrom der Einspeise-Einheit entspricht, nicht übersteigen.
Eine Laststromentnahme während der Vorladung ist zu vermeiden!
Wenn durch einen Netzausfall oder starken Netzeinbruch die Zwischenkreisspannung unter die Ausschalt-
schwelle sinkt, wird die Überbrückung der Vorladewiderstände wieder unterbrochen. Dadurch werden Über-
ströme durch die zu schnelle Aufladung der Zwischenkreiskondensatoren bei Netzwiederkehr verhindert.
Ein Erdschluß am Ausgang eines angeschlossenen Umrichters wird von der Einspeise-Einheit nicht überprüft,
weil die dortigen Freilaufdioden durch die Vorladewiderstände ausreichend vor Überstrom geschützt sind.
Übertemperatur des Leistungsteiles, Übertemperatur der Vorladewiderstände, Phasenausfall und Elektronik-
versorgung werden überwacht und führen bei Gefahr zur Abschaltung und Fehlermeldung. Der Ausgangsstrom
wird nicht überwacht. Der Überstromschutz ist durch geeignete Dimensionierung und Betrieb der
angeschlossenen Wechselrichter sicherzustellen.
Die Verwendung eines Hauptschützes oder einer ähnlich wirkenden Einrichtung, die durch das Störmeldungs-
Relais gesteuert wird, ist zum sicheren Betrieb der Einspeise-Einheit mit Vorladewiderständen notwendig.
Die Quittierung der Fehlermeldungen erfolgt durch Abschalten der Netzspannung oder der Elektronikver-
sorgung.
Die Ein- und Ausschaltschwelle für die Überbrückung der Vorladewiderstände wird durch die Einstellung des
Wahlschalters S1 bzw. S3 auf der Baugruppe A23 festgelegt (siehe Inbetriebsetzung).
Die Elektronikversorgung erfolgt extern durch einen DC 24 V Eingang.
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