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ganz langsam Gas geben und auch langsam wieder
Gas herausnehmen
Etwas komplizierter verhält es sich mit der Rollfunktion
(seitwärts). Durch den seitlichen Schub des Heckrotors
wird der Hubschrauber später im Flug ein wenig nach rechts
„hängen“, dies ist nicht vermeidbar.
Als nächstes müssen wir uns nun
kurz
vom Boden trennen.
Also das schon bekannte Vorgehen, Gas geben, „leicht“
werden lassen und den Gasküppel vorsichtig weiterschieben,
bis der Piccolo abhebt. Die Reaktionen beobachten, evtl.
gegensteuern und
bitte
beim ersten Anzeichen von Un-
sicherheit wieder landen. Jetzt kommt nämlich das eigentliche
Fliegenlernen. Dies kann Ihnen niemand abnehmen und das
einzige was hilft, ist Üben, Üben, Üben...
Aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Tausende
Modellheli-Piloten haben es auf genau diese Art und Weise
gelernt. Viele in einer Flugschule, die die ersten Schritte
natürlich sehr beschleunigt und das Absturzrisiko minimiert
aber viele auch ganz allein.
Eine echte Hilfe für Anfänger und Fortgeschrittene stellt ein
sogenannter Flugsimulator wie der Aerofly von IKARUS dar,
hier kann man die Feinmotorik der Steuerung lernen, ohne
Sorge um sein Modell haben zu müssen. Ein moderner
Flugsimulator kann die Flugeigenschaften Ihres Modells
verblüffend echt simulieren und hilft Ihnen nicht nur bei den
Anfängen, sondern z. B. auch beim später beschriebenen
,Nasenschweben“ und beim Erlernen vieler Flugfiguren.
Wie auch immer, das weitere Vorgehen besteht zunächst
stets aus diesen kurzen „Hüpfern“, schauen Sie das Modell
genau an und versuchen Sie, seine Reaktionen mit Ihrem
Sender auszusteuern. Stellen Sie den Piccolo vor jedem Start
wieder in die Mitte Ihrer Flugfläche (oder etwas rechts davon),
um genügend Platz zu haben. Auch spätere Champions
haben
genau so
begonnen, verlieren Sie also bitte nicht die
Geduld.
Sie werden merken, daß Ihre Flüge mit der Zeit immer länger
werden, ohne daß Sie sich zum Boden „retten“ müssen.
Bleiben Sie einstweilen trotzdem in einer maximalen Flug-
höhe von 20-30 cm, nur dann können Sie den Boden als
Trainingshilfe nutzen, er ist zunächst Ihre beste Sicherheit.
Achten Sie auch bei diesen ersten kurzen Schwebeflügen auf
Ihre Heckrotortrimmung und die Beimischung sowie auf Ihre
Trimmschieber. Will der Hubschrauber in der Luft immer in
dieselbe Richtung wegschweben, so trimmen Sie nach, bis
keine eindeutige Tendenz mehr zu erkennen ist. Es liegt leider
im Wesen des Hubschraubers, daß er all seine Freiheitsgrade
immer nutzt, also nicht von Natur aus in der Luft einfach
stillsteht, steuern müssen Sie also immer etwas.
Versuchen Sie, mit möglichst kleinen Korrekturen auszu-
kommen. Je eher Sie eine Bewegung des Modells bemerken
und darauf reagieren, desto kleiner ist das erforderliche
Gegensteuern und die Abweichung in der Schwebeposition.
Achten Sie auch immer darauf, daß der Hubschrauber mit
dem Heck zu Ihnen zeigt; wenn er sich dreht, wird vieles
komplizierter: Zeigt z. B. die Nase zu Ihnen, ist für Sie (nicht für
den Hubschrauber) plötzlich links und rechts vertauscht (wie
vor einem Spiegel). Später werden Sie lernen, auch mit dieser
Situation umzugehen. Vorläufig stehen Sie immer hinter dem
Hubschrauber.
Sie sind nun sicherer, können den Hubschrauber in der Luft
(weitgehend) stabil schweben lassen und fragen sich, was Sie
als nächstes tun sollen. Wenn Sie etwas Platz haben, können
Sie mit dem Piccolo „spazieren“ gehen, d. h. einen langsamen
Vorwärtsflug einleiten und die Geschwindigkeit dann konstant
halten. Oder Sie versuchen es mal mit dem Seitwärts-
schweben, Sie bleiben stehen und der Hubschrauber fliegt vor
Ihnen seitlich hin und her (das Heck zeigt immer noch zu
Ihnen, jedenfalls 45°). Steigern Sie dabei auch langsam die
Flughöhe. Sie werden merken, daß der Piccolo in größerer
Höhe ruhiger fliegt. Dies liegt daran, daß er aus seinen
eigenen Abwindwirbeln, die am Boden umgelenkt werden,
herauskommt und in ruhigerer Luft schwebt. Diesen Effekt
werden Sie übrigens auch beim Fliegen in kleinen Räumen
bemerken, nach einer gewissen Zeit ist die Raumluft ziemlich
turbulent und der Hubschrauber wird unruhig. Landen Sie
dann und warten eine Minute, schon geht´s wieder besser.
Jetzt haben Sie schon eine ganze Menge Akkufüllungen
„verflogen“. Sie können den Piccolo ruhig und stationär
schweben lassen, ihn bewegen und wieder anhalten, die
Flughöhe variieren und sind nun bereit, Ihre ganze Halle als
Fluggelände zu nutzen. Wie Sie sicher schon bemerkt haben,
ist der Start inzwischen einfacher als die Landung, das liegt an
den oben beschriebenen Luftverwirbelungen. Aber so
schwierig ist eine Punktlandung nun auch wieder nicht,
probieren Sie es einfach mal. Der Piccolo nimmt Ihnen auch
eine Bruchlandung nicht immer übel, er ist ziemlich robust,
wenngleich natürlich auch nicht unzerstörbar.
Als nächstes gehen Sie mal mit dem Hubschrauber ins Freie,
vielleicht haben Sie einen Garten und ein windarmer Abend
ist die rechte Gelegenheit, dem Piccolo mal etwas Auslauf zu
geben. Fangen Sie langsam an und achten Sie darauf, daß die
Nase nicht auf Sie zuzeigt, das wollen wir nämlich jetzt erst
lernen.
Gehen Sie das sog. Nasenschweben zuerst im Geist durch
oder üben es am Simulator: die Rollfunktion scheint verkehrt,
beim Nick drücken fliegt der Hubschrauber plötzlich auf Sie zu
statt von Ihnen weg und auch der Heckrotor ist gewöhn-
ungsbedürftig. Allein Steigen und Sinken bleiben wie zuvor.
Schweben Sie also ruhig vor sich, drehen dann den
Hubschrauber
langsam
mit dem Heckrotor um und
versuchen Sie, die Fluglage zu stabilisieren. Versuchen Sie
nicht, gleich beim ersten Versuch 180° zu schaffen, drehen
Sie den Piccolo lieber wieder in die gewohnte Lage zurück,
sobald Sie merken, daß Sie unsicher werden. Auch hier macht
nur Übung den Meister.
Bald werden Sie das Nasenschweben beherrschen; achten
Sie darauf, daß Sie den Hubschrauber nicht nur von einer
Seite zu sich drehen, sondern von beiden. Damit können Sie
im Prinzip schon die nächste Figur, die sog. Pirouette, das ist
eine langsame Drehung des schwebenden Hubschraubers
um die Hochachse.
Wie Sie sicher schon gemerkt haben, hat sich die Situation
inzwischen geändert, nicht mehr der Boden, sondern der freie
Luftraum ist jetzt Ihre Zuflucht im Fall der Unsicherheit ge-
worden. Das ist auch völlig in Ordnung, der Piccolo ist ja
schließlich ein Fluggerät. Nutzen Sie also weiterhin alle
Möglichkeiten zum Üben, auch und gerade im Freien, denn
nur die Manöver, die Sie wirklich beherrschen, sollten Sie
auch im Indoor-Bereich fliegen. Dann gibt es kaum noch
Grenzen für Sie, Sie können starten und landen, wo Sie
wollen, mit etwas Übung durch offene Türen fliegen und Ihre
Gäste verblüffen.
Wir werden nicht aufhören, die Piccolo Familie noch weiter für
Sie zu verbessern. Fordern Sie einfach unsere neueste Info
oder unseren neuesten Katalog an.
Wir wünschen Ihnen viele schöne Flüge und viel Spaß mit
Ihrem
Piccolo.
PRO
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