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Betriebsanleitung
PSI 8000 3U HS PV Serie
Stand: 20.05.2016
Bedienung des Gerätes
8.6 Spannungs-, Strom- und Leistungsregelung
Die am Ausgang eingestellte Spannung und der Widerstand des
Verbrauchers bestimmen den Ausgangsstrom. Ist dieser kleiner
als die am Gerät eingestellte Strombegrenzung, arbeitet das
Gerät im Spannungsregelbetrieb (CV) und hält die Ausgangs-
spannung konstant. Angezeigt wird die Betriebsart durch den
Statustext „
CV
“ neben dem Spannungsistwert.
Wird der Ausgangsstrom durch den Stromsollwert oder den
Nennstrom des Gerätes begrenzt, so wechselt das Gerät in
den Stromregelbetrieb (CC), der den Ausgangsstrom konstant
hält. Diese Betriebsart wird durch den Statustext „
CC
“ neben
dem Stromistwert angezeigt.
Die Geräte haben außerdem eine einstellbare Leistungsbe-
grenzung von 0...P
Nenn
. Diese überlagert Spannungs- und
Stromregelbetrieb. Das heißt, wenn zusätzlich ein Leistungs-
sollwert kleiner P
Nenn
gesetzt wird, können die gewünschte
Ausgangsspannung und/oder der gewünschte Ausgangsstrom
möglicherweise nicht erreicht werden. Die Leistungsbegrenzung
beeinflußt in erster Linie die Ausgangsspannung.
Der sich durch den Lastwiderstand ergebende Strom ergibt
zusammen mit der Ausgangsspannung die gewünschte Aus-
gangsleistung. Da sich Strom-, Spannungs- und Leistungsre-
gelung gegenseitig beeinflussen, ergäben sich z. B. folgende
Verhaltensweisen:
Beispiel 1: Gerät ist im Spannungsregelbetrieb, dann wird durch
den Anwender die Leistung begrenzt. Als Folge sinkt die Aus-
gangsspannung und als Folge davon sinkt der Ausgangsstrom.
Wenn nun der Widerstand des Verbrauchers verringert würde,
würde der Strom steigen und die Spannung sinken.
Beispiel 2: Gerät ist in Strombegrenzung, die Ausgangsspan-
nung wird vom Widerstand des Verbrauchers bestimmt. Nun
wird die Leistung begrenzt, also Leistungsregelbetrieb. Damit
sinken Ausgangsstrom und -spannung auf die sich durch die
Formel P = U * I ergebenden Werte. Würde nun der Strom-
sollwert weiter verringert, so würde der Ausgangsstrom weiter
sinken und die Spannung auch. Das Produkt von beiden wäre
damit unter dem Sollwert der Leistungsbegrenzung und das
Gerät wechselt vom Leistungsregelbetrieb (CP) in den Strom-
regelbetrieb (CC).
Die drei Zustände CC, CV und CP werden auch über entspre-
chende Pins der optionalen, analogen Schnittstelle angezeigt
oder sind als Statusbits über eine optionale, digitale Schnittstelle
auslesbar.
Bild 9. Verdrahtung Fernfühlung
8.7 Fernfühlungsbetrieb
Fernfühlungsbetrieb, auch „Remote sense“ genannt, soll Span-
nung, die über die Lastleitungen zum Verbraucher hin abfällt,
kompensieren. Dies kann jedoch nur bis zu einem gewissen
Grad geschehen. Daher ist der Leitungsquerschnitt der Lastlei-
tungen dem zu entnehmenden Strom stets anpassen, um den
Spannungsabfall so gering wie möglich zu halten.
Auf der Rückseite, an der Klemme
Sense
, ist ein Fernfühlungs-
eingang vorhanden der am Verbraucher polrichtig angeschlos-
sen wird. Das Gerät erkennt das automatisch und regelt die
Spannung nun am Verbraucher, statt wie vorher am Ausgang.
Die Spannung am Ausgang erhöht sich dadurch um den Betrag
des Spannungsabfalls zwischen Gerät und Verbraucher.
Maximale Ausregelung: siehe technische Daten, variiert von
Modell zu Modell.
Siehe auch Bild 9 unten zur Verdeutlichung.
8.8 Netzüber-/Netzunterspannung
Die Geräte benötigen drei Phasen eines Drehstromanschlusses
mit 400 V Außenleiterspannung und max. +15% Toleranz, was
einen Eingangsspannungsbereich von 340...460 V AC ergibt.
Innerhalb dieses Bereich können sie ohne Einschränkungen
betrieben werden. Spannungen unter 340 V AC werden als
Netzunterspannung betrachtet und führen zur Speicherung
der zuletzt eingestellten Sollwerte, sowie zur Abschaltung des
Leistungsteils und des Ausganges. Selbiges gilt für Überspan-
nungen über 460 V AC.
Achtung!
Dauerhafte Netzunter- oder überspannung muß unbedingt
vermieden werden!
8.9 Anschluß verschiedener Lasttypen
Lasttypen, wie z. B. ohmsche Lasten (Glühlampe, Wider-
stand), elektronische Lasten oder induktive Lasten (Motor)
verhalten sich unterschiedlich und können auf das Netzgerät
zurückwirken. Zum Beispiel können Motoren beim Starten eine
Gegenspannung erzeugen, die im Netzgerät einen Überspan-
nungsfehler auslösen kann. Elektronische Lasten arbeiten auch
mit Regelkreisen für Strom, Spannung und Leistung und diese
Regelkreise können denen des Netzgerätes entgegenwirken
und u.U. erhöhte Ausgangsrestwelligkeit oder andere, uner-
wünschte Effekte bewirken. Ohmsche Lasten verhalten sich
dagegen nahezu neutral. Das Verhalten der Lasten ist daher
stets im Betriebskonzept der Anwendung zu berücksichtigen.