Seite 86
PSI 9000 2U Serie
EA Elektro-Automatik GmbH
Helmholtzstr. 31-33 • 41747 Viersen
Telefon: 02162 / 3785-0
Telefax: 02162 / 16230
4.4
Nachjustierung (Kalibrierung)
4.4.1 Einleitung
Die Geräte der Serie PSI 9000 verfügen über eine Nachjustierungsfunktion, die im Rahmen einer Kalibrierung
dazu dient, Abweichungen zwischen den Stellwerten und tatsächlichen Werten bis zu einem gewissen Grad zu
kompensieren. Gründe, die eine Nachjustierung der Gerätestellwerte nötig machen, gibt es einige: Bauteilalterung,
Bauteilverschleiß, extreme Umgebungsbedingungen, häufige Benutzung.
Um festzustellen, ob die zulässige Toleranz bei Stellwerten überschritten wurde, erfordert es präzise externe
Meßgeräte, deren Meßfehler weitaus geringer sein muß, jedoch höchstens die Hälfte der Toleranz des Gerätes
betragen darf. Erst dann kann ein Vergleich zwischen Stellwert und tatsächlichem Ausgangswert gezogen werden.
Also wenn Sie z. B. den Strom des Modells PSI 9080-120 2U bei den max. 120 A kalibrieren wollten, wobei der
Strom in den technischen Daten mit einem max. Fehler von 0,2% angegeben ist, dürfte der zu verwende Meßshunt
max. 0,1% Fehler haben, sollte jedoch möglichst noch besser sein. Auch und gerade bei relativ hohen Strömen
darf der Meßvorgang nicht zu lange dauern bzw. der Meßshunt nicht zu 100% belastet werden, weil er dann sei-
nen max. Fehler voraussichtlich überschreiten wird. Bei z. B. 120 A wäre daher ein Shunt zu empfehlen, der für
mindestens 25% mehr Strom ausgelegt ist.
Bei Strommessung über Shunts addiert sich außerdem der Fehler des Meßgeräts (Multimeter am Shunt) zu dem
des Shunts. Die Summe der Fehler darf bzw. sollte die max. Fehlertoleranz des zu kalbrierenden Gerätes nicht
überschreiten.
4.4.2 Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Messung und Nachkalibrierung werden bestimmte Meßmittel und Umgebungsbedingungen
benötigt:
•
Ein Meßmittel (Multimeter) für die Spannungsmessung, das im Meßbereich, in dem die Nennspannung des PSI-
Gerätes zu messen wäre, eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Spannungsfehler-
toleranz des Netzgerätes. Dieses Meßmittel kann u. U. auch für die Messung der Shuntspannung benutzt werden
•
Falls der Strom zu kalibrieren ist: geeigneter Meßshunt, der für mindestens 125% des Maximalstromes des
Netzgerätes ausgelegt ist und der eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Strom-
fehlertoleranz des PSI
•
Normale Umgebungstemperatur von ca. 20-25°C
•
Betriebswarmes PSI-Gerät, das z. B. 10 Minuten mit 50% Leistung betrieben wurde
•
Eine einstellbare Last, wie z. B, eine elektronische, die mind. 102% Spannung und Strom der Maximalwerte des
zu kalibrierenden PSI-Gerätes aufnehmen kann und die abgeglichen ist
Bevor es losgehen kann, sind noch einige Maßnahmen zu treffen:
•
Das PSI-Gerät mit der Last verbinden und warmlaufen lassen
•
Für den Anschluß des Fernfühlungseingangs (SENSE) ein Verbindungskabel zum DC-Ausgang vorbereiten,
aber noch nicht stecken
•
Jegliche Fernsteuerung beenden, Master-Slave deaktivieren, Gerät auf
U/I
-Modus stellen
•
Shunt zwischen Netzgerät und Last installieren und so plazieren, daß er durch Luftbewegung oder einen Lüfter
gekühlt wird.
•
Das Meßmittel am DC-Ausgang oder am Shunt anschließen, jenachdem ob zuerst Spannung oder Strom kali-
briert werden soll
4.4.3 Abgleichvorgang
Nach der Vorbereitung kann der Abgleich starten. Wichtig ist jetzt die Reihenfolge. Generell müssen nicht immer
alle drei Parameter abgeglichen werden, es wird aber empfohlen. Es gilt dabei:
Während die Ausgangsspannung abgeglichen wird, darf der Fernfühlungseingang nicht ver-
bunden sein.
Die Erläuterung des Abgleichvorgangs erfolgt anhand des Beispiel-Modells PSI 9080-120 2U. Andere Modelle sind
auf gleiche Weise zu behandeln, mit entsprechenden Werten für Spannung und Strom des Netzgerätes.