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PSI 9000 2U Serie
EA Elektro-Automatik GmbH
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3.8.13 PV-Tabellenfunktion (Photovoltaik)
3.8.13.1 Einleitung
Diese Funktion nutzt den internen XY-Generator, um mit einer aus vier Einstell-
werten generierten IU-Tabelle das Netzgerät dazu zu bringen, ein Solarpanel
oder eine Solarzelle mit bestimmten Eigenschaften zu simulieren. Während
die Funktion läuft, kann die Lichteinstrahlung (Bestrahlung) zwischen 0%
(totale Dunkelheit) und 100% eingestellt werden, wobei 100% der Menge
Licht entspricht, die nötig wäre, um das simulierte Panel zur Abgabe dessen
Maximalleistung zu bringen.
Da diese Lichtmenge bei jedem Solarpanel anders ist, wird hier mit Prozentwer-
ten gearbeitet. Diese Einstellung ist kontinuierlich in 1%-Schritten einstellbar
und soll die Möglichkeit bieten, verschiedene Lichtverhältnisse (Beschattung,
Clouding) nachzustellen.
Die wichtigsten Charakteristiken einer Solarzelle sind:
•
der Kurzschlußstrom (I
K
, hier: I
SC
), der proportional zur Lichteinstrahlung ist
•
die Leerlaufspannung (U
L
, hier: U
OC
), die schon bei geringer Lichteinwirkung
ihren fast maximalen Wert erreicht
•
der „Maximum Power Point“ (MPP), an dem die Solarzelle die maximale
Leistung abgeben kann
Die Spannung im MPP (hier: U
MPP
) liegt typisch etwa 20% unter U
OC
, der Strom im MPP (hier: I
MPP
) etwa 5% unter
I
SC
. Falls keine genauen Werte vorhanden sind, können U
MPP
und I
MPP
dementsprechend eingestellt werden. Das
Gerät begrenzt dabei die Einstellung des I
MPP
nach oben hin auf den Wert von I
SC
. Ebenso ist das bei U
OC
und U
MPP
.
3.8.13.2 Sicherheitshinweise
Aufgrund von unterschiedlich hohen Kapazitäten am DC-Ausgang der Modelle dieser
Netzgeräteserie kann der Betrieb mit manchen Solarwechselrichtern nicht funktionie-
ren. Prüfen Sie dazu die technischen Daten des Wechselrichters und kontaktieren Sie
ggf. dessen Hersteller. Mit installierter Option HS (siehe
) kann das
Ergebnis optimiert werden.
3.8.13.3 Anwendung
Der MPP wird in der PV-Tabellenfunktion, die auf einem XY-Generator mit IU-Charakteristik beruht, durch die bei-
den Einstellwerte Umpp und Impp definiert (siehe bildliche Darstellung unten), die man aus dem Datenblatt des
zu simulierenden Solarpanels entnehmen kann und hier angeben muß.
Folgende Parameter können für die PV-Tabellenfunktion konfiguriert werden:
Wert
Einstellbereich
Erläuterung
Uoc
Umpp...Spannungsnennwert
Open circuit voltage, Leerlaufspannung
Isc
Impp...Stromnennwert
Short-circuit current, Kurzschlußstrom
Umpp
0 V...Uoc
DC-Ausgangsspannung im MPP (Maximum Power Point)
Impp
0 A...Isc
DC-Ausgangsstrom im MPP (Maximum Power Point)
Bildliche Darstellung:
Anwendung und Resultat:
U
I
Is
c
Uoc
MPP
Im
pp
Umpp
Stellen Sie die vier Parameter auf gewünschte Werte ein. Ob die IU-Kurve
bzw. die Leistungskurve des Panels sinnvoll resultieren, kann mit einem Hilfs-
mittel (Excel-Tabelle, kleine Testsoftware) überprüft werden, das entweder
auf CD mitgeliefert wird oder auf Anfrage zugeschickt werden kann. Dieses
Hilfsmittel visualisiert die Kurven, die aus den Parametern berechnet werden.
In der laufenden Simulation kann der Anwender anhand von Istwerten (Span-
nung, Strom, Leistung) feststellen, wo die Arbeitswerte des Netzgerätes
bzw. des simulierten Solarpanels sind. Dazu kann ein Wert
Bestrahlung
(siehe Bild weiter unten) zwischen 0% und 100% in 1%-Schritten eingestellt
werden, der die Lichtsituation des Solarpanels zwischen totaler Dunkelheit
(0%) und minimaler Lichtfülle (100%) darstellt, die das Solarpanel benötigt
um die max. Leistung zu liefern.