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UG 6946 / 25.11.19 de / 188A
Geräte- und Funktionsbeschreibung
Geräte- und Funktionsbeschreibung
Fehlerüberwachung
Das UG 6946 beinhaltet umfangreiche Vorkehrungen zur Erkennung von
Fehlern, die die funktionale Sicherheit des Gerätes beeinträchtigen könnten.
Die Überprüfung auf solche Fehler erfolgt sowohl beim Einschalten der
Hilfsspannung als auch zyklisch während des Betriebs. Tritt ein Fehler
auf, schalten die Ausgangsrelais ab, der Fehlerzustand wird durch die LED
„ERR“ bzw. „UH“ angezeigt.
Bei den sicherheitsrelevanten Fehlern wird unterschieden zwischen extern
verursachten Fehlern (Drahtbruch / Offset, Gleichzeitigkeitsfehler, Fehler
Rückführkreis) und internen Gerätefehlern.
Die Fehlermeldungen für Drahtbruch / Offset und Rückführkreis können
entweder
gespeichert
oder nach Fehlerbehebung
automatisch resettet
werden (s. Abschnitt „Fehlerspeicherung“).
Drahtbruch / Offset
Die Zuleitungen der Messeingangsklemmen L1-L2-L3 zum Motor
werden ständig auf Drahtbruch überwacht, ebenso auf einen Gleich-
spannungsoffset größer als U
an
.
Bei einem Drahtbruch- oder Offset-Fehler werden die Ausgangsrelais sofort
abgeschaltet und die LED „OUT“ leuchtet gelb.
Zusätzlich erfolgt verzögert eine Fehlermeldung (bei Drahtbruch nach 2
s, bei Offsetfehler nach 8 s): Die LED „ERR“ blinkt mit dem Fehlercode 2
bzw. 3, je nachdem ob die Unterbrechung / der Offset zwischen L1 und
L2 bzw. L1 und L3 auftrat.
Gleichzeitigkeit der Messsignale
Als eine weitere Sicherheitsfunktion werden zusätzlich die Messsignale
beider Eingänge (L2 und L3) ständig miteinander verglichen. Auf diese
Weise kann auch der interne Ausfall eines Messkanals frühzeitig erkannt
werden.
Sind die Messsignale länger als 2,5 s unterschiedlich (ein Kanal > Uan, der
andere < Uan), wird der Gleichzeitigkeitsfehler gemeldet: Die LED „ERR“
blinkt mit dem Fehlercode 5.
Wenn nachfolgend auch der Messkanal, der Signale > U
an
hatte, nunmehr
keine Signale liefert (Messeingangsspannung wurde < Uan), bleibt der
Gleichzeitigkeitsfehler trotzdem gespeichert; die Ausgangsfreigabe ist
gesperrt.
Die Gleichzeitigkeitsfehler-Meldung wird erst zurückgesetzt, wenn auf
beiden Kanälen wieder gleichzeitig Signale > U
an
detektiert werden. Wenn
danach die Messsignale beider Kanäle erneut (gleichzeitig) < U
an
werden,
ziehen die Ausgangsrelais wieder an.
Gleichzeitigkeit der Muting-Eingänge (MU1, MU2)
Ist der Zustand von MU1 und MU2 länger als 3 s unterschiedlich, wird der
Gleichzeitigkeitsfehler gemeldet:
Die LED „ERR“ blinkt mit dem Fehlercode 5.
Die Gleichzeitigkeitsfehler-Meldung wird erst zurückgesetzt, wenn auf
beiden Eingängen eine 0 detektiert wird und in diesem Zustand der Reset
betätigt wird.
Fehler im Rückführkreis X1-X2
Wie schon erwähnt, tritt die Fehlermeldung „Rückführkreis“ auf, wenn bei
nicht freigegebenen Sicherheitsausgängen (Ausgangsrelais abgefallen)
keine Verbindung zwischen den Klemmen X1-X2 besteht: Die LED „ERR“
gibt eine Fehlermeldung mit Blinkcode 4.
Auch wenn dann danach beide Messeingänge Signale < U
an
haben und
außer der fehlenden Verbindung zwischen X1 und X2, keine weiteren
Fehler mehr vorliegen, bleibt der Fehler „Rückführkreis“ erhalten und die
Ausgänge werden weiterhin nicht freigegeben.
Wird der Rückführkreis jetzt geschlossen und ist keine Speicherung der
externen Fehler aktiviert (siehe Abschnitt „Fehlerspeicherung“), so werden
die Ausgangsrelais freigegeben, d.h. sie ziehen an.
Poti-Fehler
Um eine entsprechende Sicherheit bei der Einstellung der Spannungsschwelle
für Stillstandserkennung und der Einstellung der Stillstandszeit zu erhalten,
sind für jede Einstellung zwei Potis mit einem gemeinsamen Drehknopf
vorgesehen. Wird an den zwei Potis eine unterschiedliche Raststellung
erkannt, wird der Poti-Fehler U
an
bzw. t
s
angezeigt.
Um den Fehler zu beheben, kann man versuchen die gewünschte
Raststellung erneut einzustellen. Dabei ist darauf zu achten, dass man
eine merkliche Rastung spürt.
Interne Gerätefehler
Interne Gerätefehler werden unabhängig von der Beschaltung des Reset-
einganges X3 stets gespeichert und führen zum sofortigen Abfallen der
Ausgangsrelais und zu einer Fehlermeldung mit der LED „UH“, die dazu
ihre Farbe von grün auf rot wechselt.
Beispiele für intern erkannte Gerätefehler sind:
•
Fehler an den Sicherheits-Ausgangsrelais (z.B. verschweißte Kontakte)
•
Interne Fehler an den Messkanälen und der Auswertung
•
Interne Fehler an der Ansteuerung der sicherheitsgerichteten
Ausgangsrelais
•
Fehler an den Einstellpotis für U
an
und t
s
•
Unterspannungsfehler (LED „ERR“ blinkt mit Blinkcode 1)
Fehlermeldungen durch den Blinkcode der LED „ERR“
Die Blinkcodes dienen zur Meldung von extern verursachten Fehlern (siehe
Blinkcodes zur Fehlermeldung auf Seite 2).
Es wird zyklisch eine Blinkfolge mit 1- bis 7-maligem Aufleuchten der LED
ausgegeben, gefolgt von einer längeren Leuchtpause. Aus dem Blinkcode
kann die Art des Fehlers erkannt werden. Sind allerdings mehrere Fehler
gleichzeitig vorhanden, wird nur der Fehler mit der höchsten Priorität
(„niedrigster“ Blinkcode) angezeigt. Nach dessen Beseitigung werden die
weiteren Fehler entsprechend ihrer Prioritätsreihenfolge angezeigt.
Fehlerspeicherung / Reset (Klemmen X2-X3)
Bei den extern verursachten Fehlern „Drahtbruch / Offset“ und
„Rückführkreis“ kann durch den Anwender gewählt werden, ob diese
Fehlermeldungen nach Beseitigung des Fehlers weiterhin gespeichert
bleiben oder automatisch zurückgesetzt werden:
X2 – X3 offen:
Fehler bleiben gespeichert
X2 – X3 gebrückt:
Reset der Fehler
!
Zur Beachtung
Die vorgenannte Fehlerspeicherungsfunktion für die externen
Fehler „Drahtbruch / Offset“ und „Rückführkreis“ ist nicht
sicherheitsgerichtet ausgeführt, d.h. unter Sicherheitsaspekten kann
die Speicherfunktion nicht als garantiert angesehen werden. Es muss
dann also von einem automatischen Reset dieser Fehlermeldungen
nach Beseitigung der betreffenden Fehler ausgegangen werden.
Die in seltenen Fällen (z.B. auf Grund von vorübergehenden
Störungen) auftretenden internen Gerätefehler können durch Aus-
und Wieder-einschalten der Hilfsspannung zurückgesetzt werden.
Ist ein Zurücksetzen interner Fehler auf diese Weise, trotz Anlegen der
Hilfsspannung in korrekter Höhe, nicht möglich, so könnte ein Geräte-
defekt vorliegen; das Gerät muss zur Überprüfung bzw. Reparatur
eingeschickt werden.