SB-160-3
41
5.2
Schutzeinrichtungen
5.2.1
Druckschalter (HP + LP)
Ein Hochdruckwächter an der Anschlussposition 1 (HP)
ist erforderlich um den Verdichter zusätzlich zur Ein-
satzgrenzüberwachung der FU-Steuerung so abzusi-
chern, dass keinesfalls unzulässige Betriebsbedingun-
gen auftreten können, siehe Technische Information
ST-160, Kapitel Druckschalter (F5 und F6).
Ein Niederdruckwächter an der Anschlussposition 3
(LP) ist je nach örtlichen Vorschriften nicht notwendig.
Anschlusspositionen am Verdichter siehe Kapitel An-
schlüsse und Maßzeichnungen, Seite 36.
Die Druckschalter keinesfalls am absperrbaren War-
tungsanschluss des Absperrventils anschließen! Örtli-
che Vorschriften beachten.
5.2.2
Integrierte Sensoren
In die FU-Steuerung sind die folgenden Sensoren inte-
griert:
• Niederdruckmessumformer
• Hochdruckmessumformer
• Motortemperatur (NTC)
• Öltemperaturfühler (NTC)
• opto-elektronischer Ölniveauwächter für das minima-
le Ölniveau (OLC-D1-S)
• mehrere Temperatursensoren zur FU-Überwachung
Die FU-Steuerung überwacht außerdem:
• Schalthäufigkeit des Verdichters
• FU-Spannungsversorgung
Die Steuerungslogik wertet die Sensorsignale aus und
meldet kritische Betriebszustände an den Anlagenreg-
ler. Sie passt die V
i
-Regelung an den jeweiligen Be-
triebszustand automatisch an und schaltet die Ölhei-
zung. Wird dennoch ein kritischer Betriebszustand er-
reicht schaltet die FU-Steuerung den Verdichter auto-
matisch ab. Weitere Informationen siehe Technische
Information ST-160, Kapitel Schutzfunktionen.
5.2.3
Ölheizung
Die Ölheizung befindet sich innerhalb des FU-Gehäu-
ses, in der linken unteren Ecke. Sie wird im Werk mon-
tiert, verkabelt und in die FU-Steuerung integriert. Bei
Bedarf schaltet die Steuerung die Ölheizung zu und ab.
Eine weitere Verdichterheizung wird nicht benötigt.
5.2.4
Ölabscheider isolieren
Betrieb bei niedrigen Umgebungstemperaturen oder
mit hohen Temperaturen auf der Hochdruckseite wäh-
rend des Stillstands (z. B. bei Wärmepumpen) erfordert
zusätzliche Isolierung des Ölabscheiders.
6
In Betrieb nehmen
Der Verdichter ist ab Werk sorgfältig getrocknet, auf
Dichtheit geprüft und mit Schutzgas (N
2
) befüllt.
GEFAHR
Explosionsgefahr!
Verdichter keinesfalls mit Sauerstoff (O
2
) oder
anderen technischen Gasen abpressen!
WARNUNG
Berstgefahr!
Kritische Verschiebung der Kältemittelzündgren-
ze bei Überdruck möglich!
Dem Prüfmedium (N
2
oder Luft) kein Kältemittel
beimischen (z. B. als Leckindikator).
Umweltbelastung bei Leckage und beim Abbla-
sen!
!
!
HINWEIS
Gefahr von Öloxidation!
Druckfestigkeit und Dichtheit der gesamten An-
lage bevorzugt mit getrocknetem Stickstoff (N
2
)
prüfen.
Bei Verwendung von getrockneter Luft: Verdich-
ter aus dem Kreislauf nehmen – Absperrventile
unbedingt geschlossen halten.
6.1
Druckfestigkeit prüfen
Kältekreislauf (Baugruppe) entsprechend EN378-2 prü-
fen (oder gültigen äquivalenten Sicherheitsnormen).
Der Verdichter wurde bereits im Werk einer Prüfung auf
Druckfestigkeit unterzogen. Eine Dichtheitsprüfung ist
deshalb ausreichend, siehe Kapitel Dichtheit prüfen,
Seite 42. Wenn dennoch die gesamte Baugruppe auf
Druckfestigkeit geprüft wird:
GEFAHR
Berstgefahr durch zu hohen Druck!
Prüfdruck darf die maximal zulässigen Drücke
nicht überschreiten!
Prüfdruck: 1,1-facher Druck des maximal zuläs-
sigen Betriebsdrucks (siehe Typschild). Dabei
Hoch- und Niederdruckseite unterscheiden!